Österliche Elternfreuden: Eier ausblasen

[Achtung: Es ist eklig]

Neben Kindergeburtstag organisieren hatte ich ja auch einige Jahre Pause bei anderen, unter Eltern sehr beliebten Tätigkeiten, wie zum Beispiel „Eier ausblasen“.  Als vor einigen Wochen nun dieser Zettel am Kindergartenhaken von Kind2 hing: „Bitte ausgeblasene Eier mitbringen“, dachte ich noch einigermaßen optimistisch: ochja, das geht schon. Blas ich einfach die Eier aus, die ich sowieso für den Geburtstagskuchen brauche, und gut ist.

Der Optimismus hielt bis exakt zu dem Moment, in dem ich mit knallrotem Kopf über einer Rührschüssel hing und mir das Hirn aus der Birne blies. Ich pustete mit aller Kraft in dieses Ei und es tat sich: überhaupt nichts. Zumindest zunächst nicht. Denn dann knackte es vernehmlich und ich hatte Rührei in der Hand. Fluchend also das nächste genommen und ein Monsterloch hineingebohrt, aus dem nach viel Blaserei ein bisschen Glibber herauswabberte, in beide Richtungen ekligerweise, pfui gaga. Einen akuten Brechreiz unterdrückend pustete ich heldinnenhaft weiter. Kurz hatte ich die Befürchtung, dass mein Sehorgan in der Schüssel landen könnte, bis sich endlich der Dotter löste. Ha! Geschafft. Eins war fertig. Das nächste krachte dann wieder mit Karacho auseinander, ich schnappte keuchend nach Luft und twitterte verzweifelt-genervt:

Auf die wunderbaren Tipps hin, die ich von Twitter bekam, schüttelte ich das Ei vorher kräftig vor dem Pusten: kein Erfolg. Ich holte eine lange Nadel, um im Ei rumzustochern und Dotter mit Glibber zu vermischen: mäßiger Erfolg. Das Zeug kam zwar raus, aber die Schale war angeditscht, also unbrauchbar.

Auf mein Fluchen hin kam der Mann in die Küche, beobachte wenige Sekunden das Treiben, um festzustellen: „Das ist doch eklig!“ (Ach ne). „Du bläst ja die ganze Bakterien da rein“ (WAAS?). Und: „Muss das jetzt sein, wir wollten doch xy, das mit den Eiern können wir (!) doch noch morgen machen?“ Ab dem Moment hatte er den Job, pah. Vom Sofa aus hörte ich es pusten, fluchen, krachen, bis er mit knallrotem Kopf die Erfolgsmeldung übermittelte. 2 geschafft bei einem bemerkenswert kleinen Kollateralschaden von ebenfalls 2 Eiern.

Wir konnten anschließend 3 Kuchen backen und dem Kind stolz immerhin 3 ausgeblasene mit in den Kindergarten geben.

Heute brachte es die Eier hübsch angemalt wieder mit nach Hause, da sind doch die ganzen Anstrengungen vergessen:

noch ein Ei

ein Froschei

ein Ei

… und noch eins

Und nächstes Jahr kaufe ich endlich dieses Blasfix. Ganz bestimmt!

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12 Antworten zu Österliche Elternfreuden: Eier ausblasen

  1. Frische Brise schreibt:

    Muhaha, ich wollte schon rufen: „Ja, da gibt es doch…“

    :-D

  2. benia schreibt:

    Das ist aber meine schreckliche Errinerung an kinderliche Vergangenheit. Nie wieder Eier ausblasen. dass ich bis heute Eier esse ist ein Wunder !

  3. Bebe schreibt:

    Bei uns musste man nur gekochte Eier mitbringen…. da werde ich noch was lernen müssen….oder umziehen!

  4. Kai schreibt:

    Bei Kind 1 habe ich ziemlich früh ein ganz wichtiges Küchenutensil gekauft, was sich auch bei Kind 2 in der - jetzt endenden - Kindergartenzeit bewährte: Der Eier-Auspuster von Brauns-Heitmann. Selten genutzt, aber wenn, dann unverzichtbar …! http://www.amazon.de/Brauns-Heitmann-60092-Ostereier-Blas-Fix/

    • cloudette schreibt:

      Das hat mir die @_frische Brise auch schon wärmstens empfohlen. Steht auf der Einkaufsliste fürs nächste Jahr ;-)

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