Seit ein paar Tagen kursiert so ein Fragebogen zum Thema Bloggen durchs Netz. Christine (Mama arbeitet) war so reizend und hat ihn mir weitergereicht. Ahhh, das ist ja wie früher beim Freundinnenbuch! Wie schön, ich habe es bekommen – oh, welch Ehre! Doch dann geht es bei den Fragen los: Lieblingsfarbe?! Rot. Und pink. Mmhh, grün ist auch schön … kann ich da auch mehrere eintragen?! Räusper. Ich versuche das hier mal ohne große Entscheidungskrisen relativ spontan zu beantworten:
Bloggerinnen-Typ: Newbie, seit nicht mal einem Jahr dabei … ich war davor jahrelang eine von den stillen Mitleserinnen. Gemischtwarenblog, derzeit mit Schwerpunkt auf Familienleben.
Gerätschaften digital: ein fürchterlich rauschender, ca. 4 Jahre alter Fujitsu Siemens Esprimo Mobile Laptop mit Ubuntu (das ich btw dringend mal aktualisieren sollte. Also beides. Hardware und Betriebssystem). Und mein Sony Ericsson Xperia, das fast im Dauereinsatz ist. Allerdings nur zum Lesen und um mal einen Kommentar zu beantworten.
Gerätschaften analog: fürs Bloggen? Keine.
Arbeitsweise: völlig unstrukturiert. Die besten Blogideen habe ich, wenn kein PC in der Nähe ist. Auf dem Weg zu Arbeit, im Garten, bei Oma. Wenn sich kleine Zeitfenster auftun, schnappe ich mir das Notebook, setze mich in die Küche, aufs Sofa, den Balkon und fange an zu schreiben, so lange, bis mein Umfeld sauer wird zart andeutet, dass ich mal wieder aus Internetien auftauchen könnte. Oft landet der Artikel dann im Entwurfsordner und wartet dort auf die Fertigstellung. Wenn ich einen freien Vormittag habe, schreibe ich auch mal einen Post am Stück. Ich hadere gerne mal mit meinen Texten (omg, kann ich das so publizieren, ist das nicht zu banal, fehlt noch ein Komma???) und das „schnelle Veröffentlichen“ lerne ich erst noch.
Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?
Ich schreibe Blogposts immer direkt in WordPress. Für die meistens Posts recherchiere ich nicht, meistens sind es ja (bisher) Geschichten aus meinem Alltag. Wenn ich recherchiere, dann eigentlich immer über google. Eine Zeit lang habe ich die Links für die Blog-Linktipps (Feedreaderperlen bisher) in einem google-doc gesammelt, im Moment habe ich kein strukturiertes Vorgehen. Meistens habe ich ca. 93 Tabs mit noch-zu-lesenden Artikeln offen, bis der Browser freundlich meldet: Hier geht nix mehr. Absturz.
Wo sammelst du deine Blogideen?
Auch direkt in WordPress, s. Arbeitsweise. Ich lege Entwürfe an, die dann tage- oder wochenlang vor sich hinschmoren. Manche schreibe ich fertig, einige wandern in den Papierkorb. Vielleicht greife ich irgendwann mal wieder auf den guten alten Block zurück, um Ideen aufzuschreiben, die mir unterwegs so einfallen.
Was ist dein bester Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet?
Zeitsparen und Internet? Wahahaha!!!! Oh, Entschuldigung. Das Internet ist für mich eine Zeitmaschine. „Ups, der freie Vormittag ist schon rum? Ich war doch nur ganz kurz surfen?!“ Ich habe sehr viele Blogs abonniert und nutze derzeit Feedly als Reader (auch wenn ich mich bisher nicht mit ihm anfreunden kann, vor allem nicht mit der App). Wenn mir die 567 ungelesenen Blogartikel zu viel werden, setze ich manchmal das ganze Ding auf „gelesen“. Das finde ich zwar jedes Mal grässlich, aber es entspannt ungemein.
Benutzt du eine To-Do List-App? Welche?
Nö. Ich schreibe mir tatsächlich manchmal analoge Listen, die ich dann auf meinem Schreibtisch vergrabe.
Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät ohne das du nicht leben kannst?
Nein. Höchstens „nicht möchte“. Und „Telefon“ würde ich mal durch Smartphone ersetzen, weil ich nur selten damit telefoniere. Von den anderen sehr hilfreichen tollen Geräten (Spülmaschine, Staubsauger etc.) ist mir die Waschmaschine am Wichtigsten, alles andere geht irgendwie zur Not auch Hand. Achja: Und die Kamera. Lange analog, derzeit eine geliehene Sony Spiegelreflex.
Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?
Nein.
Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?
Nichts, nur das Rauschen meines Laptops. Ich höre inzwischen sowieso selten nebenher Musik, meistens bin ich froh, wenn es mal still ist.
Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Nachtigall?
Zwangslerche. Seit ich Kinder habe, also seit fast 22 Jahren, stehe ich meistens früh auf. Aber so muffelig und schwer erträglich ich für meine Umwelt morgens auch bin: Eigentlich liebe ich es. Besonders wenn außer mir noch keiner wach ist. Ich stehe inzwischen sogar manchmal vor dem Kind2 auf, um diese zwitschernde Morgenstimmung zu genießen.
Eher introvertiert oder extrovertiert?
Introvertiert. Eigentlich eher so der Typ Höhlenbewohnerin. Umständehalber aber sozial einigermaßen gefordert. Ich habe über die Jahre hinweg gelernt, meine Schüchternheit zu akzeptieren – da mache ich mir weit weniger Stress als früher. Ich habe gelernt vor Leuten zu reden, gebe oft Workshops/Schulungen, das ist eher kein Problem (trotz immerwiederkehrendem Lampenfieber), aber so Grüppchen-Konversationen, um Redeanteile kämpfen … Smalltalk … schwer. Am liebsten mag ich Zweiergespräche. Das ist ein Lernfeld, dieses soziale Dings, immer noch.
Wer sollte diese Fragen auch beantworten?
Oh, da fallen mir viele ein. Schließt euch einfach an! Sehr interessiert bin ich z. B. an den Antworten von Catherine, AufZehenspitzen und Frische Brise (mit 4 kleinen Kindern täglich zu bloggen, wow!).
Der beste Rat den du je bekommen hast?
Das ist jetzt so eine „Lieblingsfarbe“-Frage. Ich habe viele gute Ratschläge von Menschen bekommen, die mir in Krisen beistanden, mich bei Entscheidungen beraten haben. Weniger im Sinne eines Rates „mach das doch einfach so und so“ (finde ich meist wenig hilfreich), sondern im gemeinsamen Suchen nach Möglichkeiten. „Auf dein Herz hören“, das haben schon viele gesagt – und mir geholfen herauszufinden, was das denn so vor sich hinmurmelt.
Noch irgendwas wichtiges?
Mir fällt beim Blog- und Kommentare-Lesen oft ein: „Leben und leben lassen“. Das Gehacke, Besserwissen und gegenseitige Verurteilen – gerade bei den Themen Kindererziehung & Feminismus – geht mir auf den Keks. Also: Teechen trinken & locker machen.
Und ich zitiere hier noch die Antwort von Christine, die hat mir sehr gut gefallen: „Das Leben ist zu kurz, um den Anschein zu wahren.“
:-)
Update (16.5.): Jipppi, Catherine von Allures-und-Couture und die Frische Brise geben nun auch einen Einblick in ihre Bloggerei!
Bei Isabella Donnerhall findet sich eine (vermutlich nicht vollständige) Liste: „So arbeiten andere Bloggerinnen“.
Ein Punkt ist mir schon bei Mama Arbeitet aufgefallen: Introvertiertheit wird als Nachteil angesehen. Für mich ist Introvertiertheit nicht gleichzusetzen mit Schüchternheit oder gar Soziophobie, sondern sie bedeutet, dass man gut mit sich selbst zurecht kommt, seine Batterien aus eigener Kraft heraus laden kann, allein sein kann, und weniger auf äussere Faktoren angewiesen ist, als eine extrovertierte Person. Für mich ist das einfach eine Charaktereigenschaft, aber sicher kein Nachteil.
ja, ist von der Bedeutung her nicht gleichzusetzen, bei mir ist aber beides vorhanden, deswegen vermische ich das auch. Ich habe das oft als Nachteil empfunden und mir manchmal gewünscht, ich könnte auch eher auf dem Tisch tanzen und singen: „Hey Leute, alle mal herhören, ich hab‘ einen tollen Vorschlag“ … so bildlich gesprochen. Gerade im Job ist das durchaus von Vorteil. Das Alleineseinkönnen finde ich schon eher positiv.
Sehr sympathisch!
danke dir!!
567 Artikel auf gelesen setzen. Paah! Ich werde meine demnächst per Post schicken, eingerahmt, größer als Mülltonne (damit Du sie nicht hineinstecken kannst). Ha! ;-)
„Zeitsparen und Internet? Wahahaha!!!!“
Muhahahaha!!!
:-) Auja, wo hatte ich gleich nochmal meine Adresse, Moment …
(Ich bemühe mich ja, aber JEDEN Tag Schlag 7 Uhr zu bloggen – jaja, so was fällt mir auf – ist auch echt verschärft! Ein Glück gibt’s ab&zu Katzenbilder, sonst würde ich NIE hinterherkommen ;-) )
Das um 7 Uhr, das bin nicht ich, das ist der Planer von WordPress und habe ich eingeführt, damit ich entsprechend am Morgen auf der Liste von THE SKEPTATOR erscheine und FrühaufsteherInnen was zu lesen haben. Um diese Uhrzeit würdest Du mich kaum wach erleben, dafür aber Nachts um 2 ;-)
hehe, dachte ich mir schon. Also das mit dem Timer – von der Liste wusste ich nix, die könnte ich doch glatt mal abonnieren …. oder besser nicht, dann steigt die Zahl ja sprunghaft auf 1839. Aber das „täglich“ bleibt trotzdem.
Das tägliche Bloggen habe ich mir so auferlegt – solange mir was einfällt :-)
Willst du nicht auch den Fragebogen ausfüllen? Fände ich spannend! (Ein bisschen was hast du ja bei deinem Geburtstagspost schon verraten ..)
Was ist das für ein Fragebogen? Wer wertet den aus? Was muss ich preisgeben? Fragen über Fragen… ;-)
@nesselsetzer: Alter Skeptiker hätte ich fast gesagt (gnihihi). Also: Hier hat das angefangen. Deinen werte ich persönlich aus. Und preisgeben? …. ALLES!!! Noch Fragen?
*wegduck*
In solchen Fällen sage ich immer: ich schicke ein Bild von mir mit, dann ist gleich a´ Ruh´ ;-)
hüstel.
*ROFL
Nimm´s nicht ernst ;-)
Hallo cloudette,
schön, dass Du die Fragen auch beantwortet hast. Ich bewundere ja alle Mütter, die es schaffen halbwegs regelmäßig neben all ihren anderen Aufgaben auch noch zu bloggen. Toll das! :) Und ja, „leben und leben lassen“, das muss man immer mal wieder in die Blogger-Runde werfen, zur Erinnerung! Sehe ich genauso. :) Einen schönen Sonntag noch!
Danke, dir auch!! (War grad mal bei dir zu Besuch! Toll, dass ich durch diese Fragebogenaktion weitere Blogs entdecke!)
Pingback: This is how I work | Das Nuf Advanced
Pingback: So arbeiten andere Bloggerinnen* | Isabella Donnerhall
Hui. Na dann mache ich mich mal an die Arbeit ;-)
Pingback: Nerdcore › This is how I Work
Liebe Cloudette, Dein Blog ist mir neu (hab‘ Dich zwei Mal „besucht“) und gefällt mir, finde Deine Art, den „Fragebogen“ auszufüllen, interessant und frisch-natürlich (falls es das gibt).
Mit freundlichem Gruss
Jan S. Kern
Danke Jan!
Bitteschön: http://berlinerluftinhamburg.blogspot.de/2013/05/wie-ich-blogge.html
jippiii! Danke!
Jetzt ese ich mich schon seit gestern so durch die verschiedenen Fragebögen und hach! endlich hab ich grad mal das Gefühl, dass die Fragen tatsächlich auch von anderen mal anders verstanden wurden :mrgreen: (siehe mein Ausgefülltes ^^ )
Viele Grüße!
Pingback: This is how I work › HappyBuddha
Pingback: Meine Art zu Bloggen – This is how I work | Y2B
Pingback: This is how I work, blogge und dingse -- cratoo.de
Pingback: This Is How I Wørk | DER METABØLIST
Pingback: Meine Art zu Bloggen – This is how I work | Y2B - Das Bauchtanz-Blog aus Berlin