Es ist doch typisch, dass die meistens Jungs gerne toben und kämpfen, Bewegungsspiele und Waffen lieben, mehr Konflikte produzieren und diese lautstark lösen? Dass die meisten Mädchen fürsorglicher und kreativer sind, ruhigere Spiele bevorzugen, weniger Aufmerksamkeit einfordern und rosaglitzer über alles lieben? Und nicht nur typisch - sondern NATÜRLICH! Wegen der Hormone (Testosteronschub!!!) und der unterschiedlichen Gehirnentwicklung. Das fällt quasi vom Himmel bzw. liegt in den Genen - da ist der Einfluss von außen doch recht begrenzt („Von uns haben sie das gewiss nicht!!!“). Nicht wahr?
Andererseits:
Kleine Auswahl zum Weiterlesen:
- Haben Jungen mehr Testosteron im Blut als Mädchen? Na?
- Rauflustige Jungs, zickige Mädchen und unkritische Journalisten. Ist geschlechtsspezifisches Verhalten angeboren? Was sagt die (Populär-)Wissenschaft dazu?
- Affenmädchen lieben – Stöcke. „Wann immer es um geschlechtsspezifisches Spielzeug und Spielverhalten geht, kann man die Sekunden zählen, bis jemand eine Anekdote präsentiert, in der ein Kind geschlechtsneutral erzogen werden sollte, dieses aber starrsinnig auf Spielzeug beharrte, das für das eigene (biologische) Geschlecht hergestellt war (….) oder jegliches Spielzeug geschlechtstypisch einsetzte (…).“
- Wie mein Kind ein Junge wurde und Wie mein Kind ein Junge wurde - Part 2 - ein Erfahrungsbericht, den ich nur bestätigen kann.
- Extra für Mädchen! Extra für Jungs - viele Produkte sind heute gegendert, z. B. saure Gurken. So was prägt Kinder natürlich auch. -.-
Härrlich! Das muss ich mir mal ausdrucken oder so, um es den entsprechenden Eltern vor die Nase zu halten. Das ist so schön verständlich.
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Sehr schön deutlich gemacht! Ich hab hier zuhause ein super Exemplar an Kind - das liebt alles was pink ist, trägt gerne Kleider, Haarspangen und Zöpfe und spielt mit genau so großer Hingabe vor allem mit Baggern, Bohrern und Piraten. Zum Glück gibt es aus der Kitagruppe noch keine Einwände dagegen, dass mein Sohn am Liebsten Kleider trägt. Ich hoffe bis es soweit ist, ist er so weit gefestigt, dass er seine Vorlieben verteidigt und sich nicht von Geschlechterklischees umkrempeln lässt.
Danke :-)
Obwohl beide meiner Tochter rosa Prinzessinnen-Phasen hatten und ich als Kind auch, und ich heute meine, so neutral wie mir möglich zu erziehen und aber andererseits rosa per se auch nicht ablehne (schwierig, das alles) - *lufthol* - möchte ich nicht so naiv sein, zu denken, sie hätten das biologisch in sich und ihre Eltern seien die einzigen, die sie prägen. Zumal sie mehr Zeit in der Betreuung verbringen als mit uns…
Viel, viel Liebe für diesen Beitrag! SO gut!
Oh, wie schön gruselig, sehr gern gelesen! :D
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Schule=Jungs sind schlecht in Sprachen und gut im Rechnen! Meine beiden Jungs machen irgendwie was verkehrt 😄
Danke!
Um was gehts denn hier bitte, dass man ein Kind andersgeschlechtlich erziehen kann, um somit in der Psyche das biologisch falsche Geschlecht zu manifestieren?
Nein. Sondern den Kindern selbst die Wahl lassen, welche Vorlieben es entwickelt (rosa/hellblau - Bagger/Puppen), egal welches Geschlecht sie haben.
Das gibts doch nicht!
Wo in den Bildern ist denn irgendwas von „andersgeschlechtlich erziehen“ angedeutet? Dieser ewige Vorwurf des Umerziehens macht mich noch ganz… Die Bilder zeigen doch deutlich, wie Erwachsene unterschiedlich mit Jungen/Mädchen umgehen, ihnen unterschiedliches Verhalten/Spielzeug anbieten, nahelegen, vorschlagen. Und Kinder reagieren darauf, anstatt frei wählen zu dürfen. Was haben Farben denn mit dem „biologisch falschen Geschlecht“ zu tun? Möchte echt mal wen finden, der mir das so erklärt, dass ich das Denken hinter diesem Vorwurf nachvollziehen kann. Ich zahle auch den Kaffee.
Hach ja, interessantes Thema. Wir wollten immer ein robustes Mädchen. Und Namensvorbild für unseren Sohn war ein ganz ruhiger Junge. Und irgendwie sind unsere Kinder ganz anders geworden. Der Sohn ist, kaum, dass er laufen konnte, stöckeschwenkend und schreiend durch die Gegend gestapft und wusste nicht, wohin mit seiner Kraft, hat sich auch gern mal auf seine ältere Schwester gestürzt und sie zu Boden gerungen (und nein, letzteres wurde nicht von uns ermutigt, sondern sanktioniert).
Mit beiden Kindern sind wir im Kleinkindalter an Baustellen stehen geblieben. Tochter: kurze halb-interessierte Zur-Kenntnisnahme. Sohn: nicht mehr wegzubewegen. Enthusiastische Ausrufe von ihm bei jedem, jedem Bagger, auch wenn nur kurz aus dem Autofenster heraus entdeckt.
Beide Kinder haben Puppen und Puppenwagen gehabt. Tochter: begeisterte Puppenmama (die ich selbst als Kind übrigens nie war!). Sohn: das Beste am Puppenwagen ist, ihn draußen mit höchster Geschwindigkeit anzuschieben und dann rollen zu lassen, die Puppe kann man auch weglassen.
Beide Kinder waren/sind in der Kita in einer Fußball-AG. Tochter: findet Fußball toll, spielt aber -sorry für das Klischee- „wie ein Mädchen“ (traut sich nicht an den Ball, weint schnell). Sohn: würde am liebsten richtig im Verein spielen.
Beide Kinder waren auch beim Kindertanzen. Die Tochter wollte irgendwann richtig Ballet machen, der Sohn würde nicht im Traum auf die Idee kommen, Übungen an der Stange zu machen.
Die Tochter: mal- und bastelbegeistert, malt schon besser als ich. Der Sohn: mehr so der Typ für abstrakte Malerei und schnell muss es gehen ;-)
Und so gab es in den Jahren immer wieder Situationen, wo wir Eltern uns angeschaut haben und uns gefragt haben, wieso unsere Kinder so sind wie sie sind. Sicher kam ab dem Kita-Alter die dortige Sozialisation dazu. Aber manches hat sich wirklich schon so früh gezeigt, dass wir an der reinen Sozialisationsbegründung durchaus zweifeln. Eine Frage des Charakters, nur zufällig so auf die Geschlechter verteilt?
meine zwei Jungs mögen einen wilden Mischmasch aus unterschiedlichen-Geschlechtern-zugeordnetem Zeug.
und: ja, es ist erwiesen, dass das Geschlecht ein soziales Konstrukt ist, dass nicht angeboren wird sondern anerzogen. nature vs. nurture-Debatten schon wissenschaftlich beendet.
also liegt es wohl oder übel doch an uns, wenn unsere Kinder Stereotypen entsprechen, wobei es sich nicht mal lohnt, darüber nachzudenken, wie ich finde. ich mag schließlich auch das, was ich will und nicht das, was Frauen wollen (so das überhaupt jemand behaupten könnte zu wissen)
allez! schöner Artikel! Danke! :)
Wir haben auch zwei Kinder, und mich stört noch viel mehr als das Geschlechter-zuordnen das ‚das hat er von mir’… Wie es mich aufregt wenn ein 4jähriges Kind ein Strichmännchen malt oder ähnliches und dann der Kommentar eines Verwandten, ach das hat es von mir, ich konnte auch nie malen. Und das bei jeder weiteren Präsentation eines selbstgemalten Bildes, milde lächelnd, so dass das Kind auch ja nicht vergisst, dass es scheinbar ein schlechter Maler sein muss, und sein Vorfahr das ja auch gewesen war und es so ja wohl gar nicht anders sein kann. Einige weitere Situationen könnte ich aufzählen, selbst im Schulalter geht es so weiter, wenn in der Sprechstunde entschuldigend erklärt wird, ach Mathe konnte ich auch nie, das hat er-sie von mir… Alle Anverwandten wollen sich gerne im Nachwuchs wiederfinden, sollen sie ja auch gerne, es stärkt die Bindung, aber geht es nicht bitte etwas positiver? Ich möchte, dass meine Kinder von solchen Vorurteilen verschont aufwachsen, so dass sie sich trauen, sich frei zu entfalten, ohne Sorge, dass sie irgendetwas sowieso nicht können, weil VorfahrXY das ja auch nicht konnte.
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Ein absolut fantastischer Artikel, und die Bilder sind einfach genial. Danke vielmals!