Kinder sind teuer, Kinder kosten Geld, heißt es ständig. Klar, es müssen Klamotten her, Schuhe, ne größere Wohnung, das ist alles nicht ganz billig. Aber! Das ist nur die eine Seite der Medaille. Hier ein paar Beispiele, was Sie sich mit einem Zweijährigen so alles sparen können!
+ Fitnessstudio. Völlig überbewertet, teuer und unnötig. Planen Sie einfach einen Ausflug mit Kind und Laufrad zum 500 m entfernten Bäcker, das genügt völlig. Haben Sie nach ca. 100 m die erste halbe Stunde hinter sich, möchte das Kind nicht mehr fahren. Und genau genommen auch nicht mehr laufen. Sie schaffen vielleicht noch den Hinweg, spätestens auf dem Rückweg haben Sie auf dem einen Arm ein Kind (14 kg), im anderen ein Laufrad (3-4 kg) + die Erdbeeren (1 kg), die Sie dämlicherweise noch gekauft haben, und im Rucksack das Brot. Ihre Oberarmmuskulatur wird es Ihnen danken!
+ Geduldsspiele. So etwas gibt es tatsächlich. Brauchen Sie aber nicht, denn Ihre Geduld trainieren Sie kostenfrei tagtäglich besonders gut im Treppenhaus. Klappt immer. Auch wenn Ihr Kind gerade eine ausgeprägte “SELBER!!!!”-Phase hat, können Sie ziemlich sicher sein, dass diese abrupt an der ersten Treppenstufe endet. Es möchte getragen werden und drückt diesen Wunsch i. d. R. mit schrillen, im Treppenhaus wunderbar hallenden Schreien oder Weinen aus. Sie sitzen das am Besten mit viel Geduld und einigen gemurmelten “Ooooooms” aus. Denn es kann dauern, bis Sie oben ankommen. Lange. Stufe für Stufe. Es sei denn, Sie tragen das Kind. Das ist aber nicht Sinn der Übung!
+ Adventure-Schnickschnack: Ihr Leben ist langweilig, Sie vermissen ab & zu mal einen kräftigen Adrenalinkick? Bungee-Jumpen wäre mal was? Wissen Sie, was das kostet? Das geht günstiger. Lassen Sie das Kind auf besagtem Laufrad den Gehweg entlangfahren. Es wird so dicht an parkenden Edelkarossen vorbeischreddern, dass Ihnen schnell der Schweiß ausbricht. Und im geübteren Zustand legen Sie einen adrenalingesteuerten Sprint hin, um rechtzeitig vor dem Kind am Straßenrand zu sein. Viel Spaß!
+ Rhetorikseminare. Wie überzeuge ich andere von dem, was ich richtig & wichtig finde? Da wimmelt es nur so von Seminaren, googlen Sie das ruhig mal. Die meisten Angebote sind nicht ganz billig. Mit einem Kind können Sie die Kunst des Überzeugens (-redens ^^) tagtäglich üben. Das Kind möchte morgens seine Schuhe nicht anziehen? Es will Schokolade statt Bohnen? Es lässt sich nicht wickeln? Es will sich nicht die Zähne putzen lassen? In allen Fällen droht bei Zwangsmaßnahmen übles Gebrüll, das Sie gerne wenigstens ab&zu vermeiden wollen? Kommen Sie nicht damit, dass Gemüse gesund ist und Karies&Baktus die Zähne kaputthämmern. Hilft nüscht. Da müssen Sie sich schon Überzeugenderes einfallen lassen. Ein hartes Training!
+ Yogakurs. Warum Kohle für Yogastunden investieren? Beobachten Sie einfach Ihr Kind genau und machen Sie dessen Übungen möglichst exakt nach. Sie finden bei Das Nuf ein reiches Spektrum an Dehnungsübungen und eine genaue Anleitung mit hübschen Bildern.
+ Schlafmittel. Können Sie sich sparen. Sie fallen abends totmüde ins Bett. Und zwar zu einer Zeit, zu der Sie früher zur Party gingen. Unglaublich, was das an Kosten für Eintritt, Getränke, Partyoutfit etc. spart! Ganz zu schweigen von dem Kater am nächsten Morgen. Den bekommen Sie dank zerrupfter Nächte gratis und alkoholfrei dazu.
+ Wecker. Tja, und morgens weckt Sie in aller Frühe ihr Bio-Wecker. Ganz natürlich, nachhaltig und ohne zusätzliche Batterien.
Hab’ ich was vergessen?
Wie?! Bei Ihnen läuft das nicht so? Ihr Kind fährt bis zum Bäcker und zurück, geht anstandslos die Treppen hoch und putzt immer die Zähne? Ohje, das ist bedauerlich. Da kann ich Ihnen auch nicht helfen.
Und neue Klamotten - die werden sowiewo ganz schnell mit unentfernbaren Flecken diffusen Ursprungs wieder eingesaut. Saubere Kleidung wird überbewertet, und neue, gar noch von Designern, erst recht.
Liebe Grüsse, Christine
In einem meiner früheren Kommentare hatte ich ja eh vermutet, dass Du Dein Kind hinter Dir her schleifst (am Bein oder so). Wenn Du ihm vorher noch einen gut haftenden Gummianzug anziehst, ist der Reibwiderstand ziemlich gross. Das geht dann glatt als Krafttraining durch.
Apropos Qual für´s Kind: Du fütterst Dein Kind mit Bohnen? Uääääääääh!
hey- nichts gegen Bohnen!! Mein Kurzer liebt die Dinger- vor allem die kleinen, weißen, eingelegten! Er nennt sie ganz liebevoll “Pupsies” und piekt vorsichtig jede einzeln auf!! Aber weeeehe eine bricht dabei durch- dann klirren die Scheiben vor schrillem Geschrei! Ergo: Fensterputzen gespart
Herrlich!
Ich habe herrlich gelacht.
Meiner wird in knapp einem Monat zwei und ich kann das nur bestätigen
Diäten kann man sich auch sparen, denn zum Essen kommt man die erste Zeit (so die ersten 7 Jahre) ohnehin kaum. Zumindest nicht zu warmen und/oder genußvollem Essen. Das allein spart schon unzählige Kalorien.
Laufräder sind des Teufels!
hahaha, so wahr.
Ich unterschreibe! Abnehmen klappt bei mir allerdings net, da muss ich sportlich nachhelfen, wenn unser Mini bei Oma ist oder schläft.
LG Mel
Pläne kann man sich sparen. Am Ende geht es meist darum spontan zu improvisieren.
LG Dörte
Laufräder und Kleinkinderfahrräder lassen sich recht bequem transportieren, wenn man sie an einem Lenkergriff fasst, den Lenker dabei stark anwinkelt und das Gefährt einfach hinter sich herzieht. Das Vorderrad hängt dann in der Luft, das Hinterrad bleibt am Boden. Dann bleibt auf den Schultern Platz für ein Kind, die andere Hand trägt die Tasche mit den Erdbeeren und schleift das zweite Kind.
@Alle: DANKE!
@Christine: Klamotten! Ja klar!!!
@nesselsetzer: Also echt! Was du von mir denkst. Ts ts
@Ti Na W: Diäten kann man sich sowieso sparen Ich esse ja mit und ohne Kind gerne
@Dörte: Ja, genau! Pläne kann man sich auch sparen!
Neue Puzzel. Einfach alle einzelnen Puzzelteile, die unterm Sofa liegen einsammeln und daraus etwas neues bauen. Zeichenblock - eine frisch gestrichene Wand, bzw. neue Bettwäsche von Mama und ein Edding reichen völlig…
Tetris vergessen: wie bekomme ich immer alles in Handtasche, Auto, Fahrradanhänger,…oder wie hänge ich mich so zu (mit allem Kram und Kind, Hund an der Leine etc), damit ich möglichst nur ein mal laufen muss!?
@Rosalie & irmcheswelt: hihi, wie wahr, wie wahr
Jepp. So isses wohl. Sehr fein erkannt, danke!
Herzlich gelacht habe ich, Danke!
Wandfarbe kann man sich auch sparen - sobald der Zwerg irgendwo was findet was Farbe hinterlässt werden die Wände verschönert… GLG
Ach ja sonst kann ich allem anderen nur zustimmen
Ich hab Angst… Bis zu diesem Beitrag habe ich mir noch Kinder gewünscht. Das ist jetzt vorbei.
ohje! Das ist aber schade! Lieber ins Fitnessstudio?
Sind Kinder nicht was herrliches?
Ich habe auch noch was, was man sich sparen kann: Dicke Winterbettdecken. Nachts kommt nämlich immer mindestens 1 Kind angewackelt und kuschelt sich so dolle an Mama oder Papa das man niemals wieder frieren muss
…oder umgekehrt: die Klimaanlage braucht man nicht mehr, weil einem immer mindestens ein Kind die Decke klaut und man immer “gut gekühlt” wieder aufwacht…
Pingback: Was Sie (sich) mit Kindern sparen können
Großartiger Artikel! Nur bei der Sache mit dem Schlafmittel hakt es bei uns. Unsere Tochter kommt nachts “gerne” rüber und kuschelt sich zwischen uns. Was zunächst von heftigem Kneten elterlicher Arme (=sie knetet an unseren Armen herum ☺), anschließend von ihrem Wühlen und Umherwälzen begleitet wird. Wir werden ständig angeruckelt, getreten und haben irgendwelche Gliedmaßen im Gesicht. Aargh!! Wenn ich nachts nicht schlafen kann/ darf, wann dann??? Oder soll ich das jetzt auch noch genießen, weil sie ja irgendwann groß ist? Hach, seufz!
Ja, hier auch. Das Einschlafen klappt hervorragend (also, bei mir! ), der Rest der Nacht ist dann als mal sehr durchlöchert. Aber das Kind kommt nicht rüber, sondern einer von uns geht in den übleren Nächten zu ihm. So dass wenigstens die andere Person durchschlafen kann
Danke, für diesen tollen Post!
Ich habe sehr schmunzeln müssen und erkenne meinen Alltag total wieder.
Sehr gut gemacht!
Lg Tati
karius und baktus funktionieren super. Sie werden mit der Zahnbürste gejagt, während sie am Lagerfeuer sitzen, auf Schatzsuche gehen, Rollschuhe fahren oder neuerdings Fahrrad fahren. Das wichtigste dabei, schnell, spannend und witzig immer weiter erzählen, sonst redet DS Kind, dann lässt sich so schwer putzen. Spart auch noch Kurse in kreativer Rhetorik.