Es ist mir gerade erst aufgefallen, als ich ein Geschenk für eine Freundin suchte: Plötzlich sind auch in unserem Städtchen diese “Wohnaccessoires und Schmuck”-Läden aufgetaucht. Und nicht nur einer, sondern gleich mehrere in bester (= a***teurer) Lage. Nette kleine Läden, in denen man allen möglichen hübschen Kram kaufen kann: Tassen, Becher, Teller in rotweißgepunktet und gestreift, Blechdöschen mit Blümchen, Handytäschchen, entzückende Kinderklamotten, bunte Gummistiefel, Blumentöpfe mit Motiven. Und natürlich Eulen, wohin man schaut, auf Kissen, T-Shirts, Dosen, als Anhänger, Ohrring, Sticker oder gepatchworkt einfach so. Gemeinsam ist dem Sammelsurium an Dingen eigentlich nur: Es ist alles hübsch. Und sauteuer.

Bei mir lösen diese Läden immer die gleiche Reaktion aus. Zuerst ein “Ach wie nett, wie entzückend” bei kurzem Rundgang durchs Geschäft. Und dann einen starken Fluchtreflex. Es ist mir zu viel, zu voll, ich brauche nichts, möchte auch nichts, die ganze Niedlichkeit und der Überfluss gehen mir auf den Keks.

Und ich frage mich, wohin der ganze Kram noch führt, dieses irre Angebot an Waren, das blinkende “kauf mich, kauf mich, kauf mich” überall.

Was die Eulen damit zu tun haben? Keine Ahnung. Aber sie sind einfach überall. Und für mich (leider) inzwischen ein Symbol für die Verniedlichung dieser Gentrifizierungskacke, die aus einem Städtchen wie dem unserem so langsam jede alternativ-schmuddelige Hinterhofkultur zugunsten von Lifestyle-Feinschmecker-Accessoire-und-Edelläden” verdrängt.